Johann De Dood Sechseinhalber

Geschichte: Kurz vor dem 2. Weltkrieg entwickelte der Bremer Ferdinand Grünhagen verschiedene Tourenjollen und Kielschwerter für das Weserrevier. Diese Boote wurden als Sechser oder Sechseinhalber bekannt. Wichtig war unter anderem der niedrige Mast im Kombination mit einer Steilgaffel um auch die Brücken auf der Weser passieren zu können. Der völlige Bug über der Wasserlinie und der senkrechte Steven sollten eine lange Wasserlinie bringen und trotzdem für viel Auftrieb sorgen. Damit segeln die Boote bei dem kabbeligen Wasser auf der Unterweser sehr trocken und schnell. Zu den guten Segeleigenschaften trägt neben dem durchgelatteten Großsegel auch die feste drehbare Vorstagsspiere bei.

Grünhagen versuchte eine Anerkennung als Klassenboot, die ihm aber durch den Krieg nicht gelang. Der erste Sechseinhalber (Der Name bezieht sich auf die Schiffslänge) wurde 1942 bei Lühmann gebaut. Weitere Boote entstanden überwiegend nach dem Ende des Kriegs auf verschiedenen Werften. Dazu gehören Rohde, A&R und De Dood.

„Phönix“ wurde 1949 bei De Dood gebaut und war dann im SVW (Segelverein Weser) am Stadion als „Sagitta“ beheimatet. Dort lag er vergessen viele Jahre im Bootschuppen. Von 1986 bis 1988 wurde der Kielschwerter in vielen Arbeitstunden restauriert. Zu retten war das Boot nur durch eine komplette aufwendige Versiegelung mit Epoxi. Damit ist der „Phönix“ strukturell besser als beim Neubau. Die Sechseinhalber hatten nämlich ein Problem: Die eingebogenen dünnen Spanten brachen irgendwann in Höhe der Wasserlinie.

Nachforschungen einiger Eigner haben ergeben, dass es wohl noch 11 Sechseinhalber gibt. "Phönix" ist 2012 auf der BoatFit in Bremen ausgestellt worden.

Großsegel, Fock und Genua, 3 Ps Außenborder, Festmacher und Schoten, Fender, Anker, Persenning

Features: